So klingt es seit
dem 30.April in meinen Ohren. Dieser Satz drängelt sich einfach immer wieder
in meine Gedanken. So haben sich nämlich die Mädchen und Jungen der 10.
Klassen unserer Schule am 30. April beim Volleyballturnier in der
Richard-Schwenk-Halle angefeuert.
Ich bin kein Sportler, spiele nicht Volleyball und eigne mich nicht als
Schiedsrichter, aber an diesen Sonntag habe ich gewonnen. Ich habe etwas
wiedergewonnen, was mir so oft in den Unterrichtsstunden und Pausen bei
meiner Arbeit als Lehrerin fehlt.
Angefangen hatte dieser Tag mit "Lampenfieber". Das ist ein Gefühl,
was ich bisher nur von Auftritten oder Prüfungen kannte. Es stellt sich wohl
immer ein, wenn man auf ein Ziel hingearbeitet hat und nun Bestehen muss. In
diesem Fall hatte ich zwar nicht selbst Anzutreten, aber mit den
Vorbereitungen und der Durchführung des Turniers war ich von Anfang an
vertraut.
Und das kam so: Frau Siebrecht, die Sozialarbeiterin an unserer Schule,
und ich, wir unterstützen seit Beginn dieses Schuljahres den Schülerrat bei
seiner Arbeit. Wir denken nämlich, dass Schüler für alle Dinge, die ihre
Schul- und Freizeit betreffen, Verantwortung übernehmen können, wenn man sie
in den organisatorischen Dingen ein bisschen unterstützt. So entstand nach
einer Umfrage in den Klassen, was Schüler unternehmen wollen, ein Arbeitsplan
für das ganze Schuljahr. Und neben Weihnachtsmusik, Fasching oder
Kosmetikberatung war ein Punkt auf diesem Plan das Volleyballturnier.
9 Schulmannschaften aus Boizenburg und Gresse hatten auf die Einladung des
Schülerrates geantwortet und ihre Teilnahme zugesagt, die Pokale standen
bereit, Urkunden waren vorbereitet und sogar einheitliche Mannschaftskleidung
hatten unsere Mädchen und Jungen. Seit Wochen trainierten sie regelmäßig mit
Frau Gädtke, der Klassenleiterin der Klasse 10R2. Der 30. April war einer der
wenigen freien Termine in der R.-Schwenk-Halle. Der Hallenwart, Herr Trilk,
hatte pünktlich aufgeschlossen und 8.30 Uhr waren die 3 Felder bespielbar,
flogen die ersten Bälle probeweise über die Netze.
Spätestens jetzt hatten unsere Schüler und ihre Gäste wohl
"Lampenfieber"- oder besser "Wettkampffieber". Aber ich
dachte nicht ans Gewinnen. Mich beschäftigten andere Fragen. Wird alles
reibungslos ablaufen? Wer spielt wann gegen wen auf welchem Feld? Sind genug
Schiedsrichter da? Hoffentlich verletzt sich niemand! Bleiben die
Umkleidekabinen und die Halle auch sauber? (In 15 Dienstjahren als Lehrerin
hat man da schon Einiges erlebt.) Werden die Jugendlichen fair miteinander
umgehen oder vergessen sie im Spieleifer die Höflichkeit?
Aber Schritt für Schritt wurde jede meiner zweifelnden Fragen
beantwortet, denn es stellte sich heraus, dass viele meiner Kolleginnen und
Kollegen wie Frau Siebrecht und ich dachten und nun halfen. Für den Ablauf
hatte Frau Gädtke Listen vorbereitet. Als Schiedsrichter arbeiteten nicht nur
Frau Pöpplow, Frau Koß, Frau Gädtke, Herr Rehbein und Herr Hartung, sondern
einige hatten als Co-Schiedsrichter gleich noch ihre Ehepartner angestellt,
während ihre Kinder zuschauten. Da sorgten also gleich ganze Familien für den
reibungslosen Ablauf!
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