Ein kleiner Blick in Klassenbücher

Schon im 17. Jahrhundert hatte jeder Schulmeister einmal im Jahr sogenannte Schultabellen anzufertigen. Für jedes Kind in jedem einzelnen Fach wurde darin genau vermerkt, welche Fortschritte die Schüler gemacht haben. Dadurch konnten sich die Schulinspektoren ein Urteil über die Schule bilden.
 
Wir haben auf dem Dachboden viele Klassenbücher gefunden. Das älteste war von 1932 und gibt einen historischen Einblick in den Lehrstoff der damaligen Zeit.
 
Das brachte uns auf den Idee, neuere Klassenbücher zu suchen und zu vergleichen. Dazu wählten wir Bücher der 10. Klasse aus und scannten den Unterrichtsbericht jeweils um den 11. November. Aber wir nutzten nur jeweils die linken Seiten des entsprechenden Klassenbuches, denn auf der rechten Seite unten gab es einen Bereich für Notizen über "besondere Vorkommnisse". Da wurden auch einige Schüler namentlich genannt, die nicht diszipliniert, nicht ordentlich oder nicht pünktlich waren. (Von uns war natürlich niemand dabei!)

Der Unterricht an einem Tag ist sehr abwechslungsreich

Jeder Lehrer notiert in kurzen Worten den Stoff der jeweiligen Stunde und schreibt sein Signum dahinter. So weiß einerseits der Lehrer, was er letzte Stunde in der Klasse unterrichtet hat. Andererseits kann der Schuldirektor sich einen Einblick in den Stand jeder Klasse verschaffen und mit den Rahmenplanvorgaben vergleichen.
 
Die Seiten zeigen die Fülle und Vielfalt des Stoffes, die ein Schüler so können muss. Untersuchungen haben ergeben, dass höchstens zehn Prozent davon im Kopf "hängenbleiben" - na toll.
Vielleicht erinnert sich ja dennoch jemand an die Stunden oder die Lehrer?