Wir über uns und unser WEB-Magazin "Click & Surf"

So wie unsere vormals existierende Papier-Schülerzeitung wollten wir 1996 etwa alle zwei Monate eine Ausgabe einer Online-Zeitung herausbringen. Der erste Versuch vom Mai 1997 war sehr kurz und einfach gestaltet. Die vierte Ausgabe vom März 1998 war durchgängig viersprachig (Deutsch, Englisch, Französisch und RUSSISCH). Sie hatte inhaltlich und an Umfang zugelegt, denn wir investierten in die Recherche viel Zeit.
 
Gleichzeitig markierte diese Ausgabe den nächsten Schritt: Die Umgestaltung der quartalsweisen Zeitung in ein kontinuierlich zu erweiterndes WEB-Magazin. Dazu entwarfen wir eine interaktive Oberfläche und ordneten die Artikel nach Rubriken.
 
Umfangreiche Projekte, z.B. "Join Multimedia", Klett "Online Award", "Stiftung Umwelt- und Naturschutz" oder "Boizenburg - Unsere Stadt aus unserer Sicht" erweiterten unsere Arbeit. In diesen Projekten wurde langfristig an einem Thema und vor allem in (teilweise wechselnden) Teams gearbeitet.
 
Im Schuljahr 1999/2000 nahmen wir ein weiteres umfassendes Thema in Angriff. Da unsere Schule wegen der sinkenden Schülerzahlen schließen würde, wollten wir die Geschichte unserer Schule auf einer CD "40 Jahre August-Bebel-Schule"dokumentieren.

Erfolge fallen nicht vom Himmel

1991 wurde unser Computerkabinett mit zunächst sieben 286er PC eingerichtet. Zwei Jahre später kamen vier weitere 286er PC dazu. In der Projektwoche 1995 haben Schüler der 8. bis 10. Klasse anläßlich der 1000-Jahr-Feier von Mecklenburg/Vorpommern ein grafikorientiertes Spiel geschrieben. Nach umfangreichen Tests (auch im normalen Unterricht) nutzten wir "1000 Jahre Mecklenburg" seitdem auch zur Entspannung (auch manchmal im Unterricht).
 
Ein Aufruf der Uni Rostock zum 1. landesweiten Grafikwettbewerb "Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte" kam uns gerade recht. So beteiligten wir uns an diesem Wettbewerb. Marlon, Rico und Maik konnten im Dezember 1995 die Jury in Rostock überzeugen, uns den 5. Platz, ein Bertelsmann- Lexikon auf CD für 120 DM unter 100 Teilnehmern zuzuerkennen.

Angespornt durch diesen Erfolg gingen wir im Oktober 1996 mit einem Lernprogramm/Quiz zum Geometriestoff der Mittelstufe an den Start beim 2. Landesschülerwettbewerb der Uni Rostock. Diesmal hieß das Motto "Schüler helfen Schülern". Dieses Programm war ein Ergebnis des Programmierkurses in der 8. Hauptschulklasse.
 
Wieder im Dezember ging es nach Rostock zur Präsentation unseres Lernprogrammes. Rebecca und Dennis beeindruckten die Jury vor allem durch die Darstellung der Teamarbeit an dieser Software. Wir bekamen den Sonderpreis für beste Teamarbeit. Diesmal erhielten wir ein CD-Laufwerk und 150 DM bar, die wir in eine Soundkarte und RAM-Speicher für unsere Schul-PCs investierten.

Der Anfang unserer Schülerzeitung

Im Januar 1997 sprach Herr Dietrich Tobias und Sandro aus der 10. Klasse an, ob sie nicht Lust hätten, am Join- Multimedia- Wettbewerb der Siemens AG mitzumachen. Die beiden wählten sich das Thema "Multimedia- Schülerzeitung" und legten eine umfangreiche Materialsammlung (Bilder, Texte, Videos, Animationen, Sounds, Tapes,.... ) an. Davon wurden 40 MB an Daten zu einer Multimedia-Show verarbeitet und bei Siemens eingereicht. Tobias musste die Show auf seinem privaten Computer zusammenstellen, da die Schulcomputer die Hardwareanforderungen des Autorensystems nicht erfüllten.
 
So ergab es sich logisch, dass ein Teil des gesammelten Materials für eine erste Internet- Schülerzeitung genutzt wurde. Die Multimedia- Show kam unter die besten 30 von 300 Beiträgen, aber von der Internet- Schülerzeitung nahm kaum jemand Notiz.

Dennoch etablierte sich unsere Schülerzeitung als "Click & Surf das WEB-Magazin". Und es fand sich ein Team zusammen, das die Arbeit fortsetzte.
Und die nächsten Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Im Februar 1998 erhielten wir die Nachricht, dass wir mit unserem WEB-Magazin beim "Online Schul-Award 1997/98" von Chip und dem Klett-Verlag einen der acht Sonderpreise für besondere und außergewöhnliche Präsentationen erhalten haben. Der Preis bestand aus drei CDs mit Lernprogrammen zum Katalogpreis von etwa 220 DM.
 
Inzwischen hatten wir mit dem Material aus den aktuellen Schülerzeitungen die Multimedia-Show des Vorjahres deutlich erweitert und als Beitrag zum 3. Landesschülerwettbewerb der Uni Rostock "Multimedia" eingeschickt. Am 23.3.1998 wurden wir deshalb eingeladen, zum dritten Mal in Rostock einen Beitrag zu präsentieren und um einen vorderen Platz zu kämpfen. Und es hat sich gelohnt.
Martina, Alexander und Enrico vertraten unser Team so gut, dass wir mit dem 2. Platz, einem digitalen Fotoapparat für 1200 DM, belohnt wurden.

Am 10.11.1998 erhielten wir die Nachricht, dass unser Team-Beitrag zum Wettbewerb 'Stürmische Zeiten' des Landkreises Ludwigslust anlässlich der Kinder- und Jugendschutzwoche 1998 Anerkennung gefunden hat. Katrin nahm stellvertretend den Preis entgegen.
 
"Stürmische Zeiten" 1998
"Stürmische Zeiten - da bläst einem der Wind ins Gesicht.
Das Alte wird weggepustet, aber das Neue ist nicht immer gleich zu erkennen."
"Stürmische Zeiten - da geht die Post ab. Es bewegt sich was.
Man muss sich festhalten, um auf den Beinen zu bleiben."
"Stürmische Zeiten - bringen viel Neues und nicht alles ist gut."

 
Von dem Geld haben wir uns einen Scanner angeschafft. Den Rest legten wir in neues Filmmaterial, Entwicklungskosten und Farbpatronen an.

Und wieder ein Treffer. Wir erhielten mit der Post eine Einladung zur Siegerehrung des Wettbewerbes "Wirtschaft - Internet - Schule" am 10. Dezember 1998.
Mark führte ein Interview über sein Praktikum in der Boizenburger Polizeistation.
Alexander hat einen Artikel über das Boizenburger Fliesenwerk geschrieben, zu dem er durch eine E-Mail aus Belgien angeregt wurde.
Christoph und Stefan berichteten über ihr Praktikum und werteten eine Umfrage unter ihren Mitschülern aus.
Diese vier Redakteure druckten ihre Beiträge auf Papier aus. Sie belegten unter 90 Teilnehmern den 9. Platz und erhielten jeweils eine Zusammenstellung von Helfern für den Schreibtisch (Schreibmappe, Mauspad, Stifte, Spiele-CD, ...).

Im April 1999 erhielten wir eine Einladung zur Siegerehrung des 2. Online Schul-Award (ausgeschrieben von Klett, CHIP und Hewlett-Packard) nach Stuttgart. Fabian, Holger, Torsten und Herr Dietrich machten sich also in aller Frühe auf den Weg, um dann am Nachmittag einen Sonderpreis für eine der besten Schülerzeitungen in Empfang zu nehmen.
 
"Als wir drei auf die Bühne gerufen wurden, um den Preis entgegenzunehmen, waren wir doch sehr aufgeregt" - stellten die Jungen hinterher übereinstimmend fest. "Im Anschluss konnten wir uns noch ein bisschen auf dem Multimedia-Market, einer Messe, umschauen." Der Zug fuhr gegen 16:00 Uhr zurück und brachte alle vier kurz vor Mitternacht wieder nach Hause. Den HP Photo Smart Scanner und ein Software-Paket von Heureka-Klett setzen wir seitdem auch im regulären Unterricht ein.
 
Der nächste Erfolg im Mai war ein erster Platz beim Wettbewerb "10 Jahre Wende in Mecklenburg-Vorpommern" von der Landeszentrale für politische Bildung M-V in Schwerin.
 
"Click & Surf SONDERAUSGABE"
Diese Sonderausgabe unserer Internet-Schülerzeitung erschien anlässlich des 10. Jahrestages der WENDE. Wir wollten auf diesen Seiten einige Veränderungen und Auswirkungen dieses historischen Ereignisses zeigen. Deshalb schauten wir uns in der Schule, in der Stadt, in der Umgebung und in der Freizeit um. Alles haben wir für Euch in Wort und Bild (die Elbspatzen sogar in Ton) festgehalten.
Martina, Alexander, Madleen, Evelin, Sweta und Katrin erhielten als Preis einen Bücher-Gutschein.

Der Paukenschlag kam aber zum Ende des Schuljahres. Madleen und Evelin hatten mit ihrem Projekt "Stiftung Umwelt- und Naturschutz" den Volltreffer gelandet. Im Wettbewerb mit 18 Schülern oder Schülergruppen von Gymnasien unseres Landes gestalteten sie für die Stiftung eine Internet-Site, die über die Stiftung informiert, Spender animiert, ein Projekt der Stiftung konkret vorstellt und der Jury gefiel.
Das Naturschutzgebiet "Stecknitz-Delvenau" liegt im ehemaligen Grenzstreifen zwischen Boizenburg und Lauenburg. Es hat eine Größe von 249 Hektar. Das Naturschutzgebiet dient der dauerhaften Sicherung und Erhaltung eines natürlichen Niederungsbaches mit seinen angrenzenden Nass- und Feuchtwiesen sowie Hochstaudenfluren. Bei den Biotopen handelt es sich um sensible und mit charakteristischen, besonders geschützten oder vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten ausgestattete Lebensräume.
Das Preisgeld von 3000 DM nutzten wir, um unser Informatik-Kabinett weiter auszugestalten. Zwei PCs haben wir komplett und drei weitere teilweise aufgerüstet.
 
Unser langfristiges Projekt "Boizenburg - Unsere Stadt aus unserer Sicht" reichten wir 1999 zum Wettbewerb "GRENZENLOS" des Landkreises Ludwigslust ein. Denn unsere Heimatstadt Boizenburg lag im Grenzgebiet. Sogar die Boizenburger mussten jahrelang einen Passierschein haben. In den Jahren vor der Wende waren die zwar nicht mehr nötig, aber die innerdeutsche Grenze war doch fast unpassierbar - obwohl in Sichtweite.
Heute ist die Aussicht grenzenlos und wir wollten deshalb unsere Stadt weltweit im Internet vorstellen. Alexander und Steven holten sich stellvertretend für das Team einen Geldpreis ab, von dem wir uns 30 CD-Rohlinge für unser neues Projekt "40 Jahre August-Bebel-Schule auf CD" kauften.

Mit der Sonderausgabe "Gegen Gewalt" vom Mai 2000 errangen wir im Sommer 2000 den ersten Platz der Klassenstufe 9/10 im Wettbewerb der Landeszentrale für Politische Bildung M-V.
Gewalt in der Schule? Gewalttätigkeiten unter Mitschülern? Zerstörungswut?
Viele Schüler und Eltern machten sich darüber Gedanken und manche hatten schon damit zu tun. Deshalb haben wir einige Artikel unserer INTERNET-Schülerzeitung "Click & Surf" zu einer Sonderausgabe auf Papier zusammengestellt.
Gewalt äußert sich nicht immer vordergründig, jeder von uns kommt mit ihr in Kontakt. "Judentum in Boizenburg" zeigt die Vergangenheit und Gegenwart und eine Antwort auf die sinnlose Zerstörung des Jüdischen Friedhofes. Marcus zeichnete, wie es jedem mit einem "netten" Besucher ergehen könnte. Aber auch intergalaktisch kann es Probleme und Lösungen geben, wie "PEACE und WAR" zeigten.
Drogen und Vergewaltigung sind leider heute nicht so fern, wie manche glauben möchten. Vier Beiträge beschäftigten sich aus verschiedenen Blickwinkeln mit dieser Problematik.
 

In der Projektwoche im Jahr 2000 starteten wir die Arbeit an der "ABS-40-Jahre" Ausgabe. Wir haben auf dem Dachboden gesucht und sichteten von ehemaligen Schülern und Lehrern bereitgestelltes Material. Scannen, Kopieren und Ordnen machte uns viel Spaß und Mühe. Das Video zeigt die Abschlussarbeiten an unseren Werbeplakaten für die Ausgabe "Click & Surf 2000".
 
Während des Projektes entwickelten wir die Idee, in unserem Klassenraum eine Erinnerungswand an die August-Bebel-Schule zu gestalten. Die drei großen Jahreszahlen stehen für wichtige Ereignisse. Ehemalige Schüler riefen wir auf, die kleinen farbigen Blätter zu unterschreiben, damit wir sie an die Wand kleben konnten. Schüler und Lehrer unterschrieben direkt auf der Wand.
 

2002 schloss die August-Bebel-Schule. Ein Jahr lang wurde das Gebäude von den gleichen Kindern aber nun als Schüler der Rudolf-Tarnow-Schule genutzt. Dann war im Sommer 2003 der Schulbetrieb im Gebäude endgültig vorbei.
 
Das "WEB-Magazin Click & Surf" wurde an der Tarnow-Schule einige Jahre weiter geführt, aber lief langsam aus.